Dabei sind es nur 2 Messehallen, aber ich musste mich wirklich sputen, damit ich in den zwei Tagen auch rumkomme (ok, ich hatte auch viele Termine).
Was das tollste ist? Die Geballtheit mit der die Szene daher kommt. Handarbeiten ist sonst ein Randbereich, im Buchladen eher stiefmütterlich behandelt, Woll- und Stoffgeschäfte eher in kleinen Gassen zu finden, als direkt in der Fußgängerzone.
Aber auf dieser Messe dreht sich alles nur um Handarbeiten. Schon nach dem ersten kleinen Rundgang habe ich es. Das Kribbeln und Jucken in den Fingern und das Bedürfnis, jetzt, sofort, gleich unbedingt eine Nähmaschine und Stoff oder doch zumindest eine Häkelnadel haben zu wollen. Die Ideen sprudeln und das kleine schwarze Notizbuch füllt sich rasend schnell mit Projekten, mit denen ich am liebsten gleich anfangen würde. Die Stunden vergehen und es ist wie ein Fieber. Jeder kleine Stand verdient Beachtung, denn jeder hat irgendwie mit diesem Thema zu tun. Zwischendurch muss dringend ein Kaffee her und auch die Füße müssen mal schnell unbeschuht gestreckt werden. Mit leicht geröten Wangen wird alles akribisch notiert und später im Hotel analysiert.Der nächste Tage fängt genauso an wie der vorgehende zu Ende gegangen ist. Nur die Beine sind etwas müder und ich die Synapsen etwas langsamer. Nach ein, zwei Kaffee habe ich den Status quo des Vortages erreicht und husche leichtfüßig durch die Gänge. Nanu, war der Stand gestern auch schon da? Und hatten die den Stoff gestern auch schon? Noch mal wird alles genau begutachtet und notiert. Hier noch anfassen, da noch etwas träumen, bloß nichts vergessen. Schnell noch ein flauschiges Baby Alpaka-Garn geherzt und dann schnell zum Zug.
Auf der Heimfahrt stricke ich selig an einem paar lumpigen Babyschuhen...mit dem Kribbeln in den Fingern und dem Kopf schwer von Ideen.
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