Ein Weihnachtsgeschenk. Ein Wunsch-Weihnachtsgeschenk. Für: meinen Vater.
Mein Vater ist mit Abstand die am schwersten zu beschenkende Person in meinem Schenk-ich-was-Umkreis. Gäbe es einen Preis für das unkreativste Geschenk des Jahres, ich hätte ihn die letzten Jahre weit vor der Konkurrenz bekommen. Ich hatte da wenige bis gar keine Ideen und mühte mich kläglich mit verschiedenen Plätzchen- und Keksvariationen aus verschiedenen Städten und Ländern.
Und nun, dieses Jahr, ein Wunsch!
Mein Papa radelt viel mit einem etwas betagteren Drahtesel durch die Gegend. Seeehr oft und seeehr weit. Für den Sattel gab es vor einiger Zeit einen schönen Überzug aus dem Baumarkt, der besteht nun schon aus mehreren Teilen, die nur noch von Fäden zusammengehalten werden. Von schön kann schon lange keine Rede mehr sein, von funktionell nun auch nicht mehr.
Da sprach mein Vater: "Konnst dua da nedd a mol was häggeln?"
Ja, das war er. Seit langem der erste Wunsch meines Vaters, der sich auch tatsächlich in ein Weihnachtsgeschenk realisieren ließ.
Umsetzung war dann halb so wild. Fünf Restegarne, drei in Blautönen, eins in Schwarz, eins mit Farbverlauf Weiß-Blau, das zusammen ergibt Nadelstärke 7. Der Kunstfaseranteil des Gemischs dürfte bei nahezu 100% liegen, aber Papa ist das wurscht, dem Fahrrad sowieso und robuster wird es so auch.
Ja und dann streng nach Fahrradsattel gehäkelt, abwechselnd 1 Reihe feste Maschen und 1 Reihe Stäbchen. Dann in Runden um das Ding rumhäkeln, dabei in den Ecken die Maschen nicht vermehren, so klappt sich der Rand nach unten. Abschließend 1 Reihe abwechselnd 2 feste Maschen, 1 Masche mit einer Luftmasche übergehen arbeiten. Noch eine Luftmaschenkette in passender Länge arbeiten, durch die Löcher ziehen und den Überzug so am Sattel befestigen. Fertig.
Der Beschenkte ist glücklich und zufrieden und ich bin gespannt, wie viele Kilometer das Ding mitmacht bis ich wieder zur Häkelnadel greifen muss...
1 Kommentar:
*lool* So kennen wir ihn.
Kommentar veröffentlichen